Genuss ohne Kompromiss

Genuss ohne Kompromiss

Wenn es um Genuss geht, will ich keine Umwege. Ein Kompromiss ist schon eine Einschränkung. Und die Erfahrung zeigt, höchste Genüsse finden sich auch, oder sogar im Besonderen, im Einfachen.

Ein Loblied auf frisch gebackenes Brot, frisch gekochte Erdbeermarmelade und eine paar Erinnerungen.

Genuss schon seit früher Kindheit

Kochen von Marmelade gehört zu meinen intensivsten Kindheitserinnerungen. In der Küche meiner Oma. Hinten in der Ecke stand eine Bank. Da saß ich und bewegte mich kaum, um wie gebannt den magisch scheinenden Abläufe in der Küche zu folgen. Obst wurde geputzt, gewaschen. Manches Obst wurde durch irgendwelche Siebe, Schleudern oder andere rätselhafte Geräte gepresst, gedrückt, gelöffelt, gegossen. Dann kam die Masse in einen großen Topf auf dem Herd. Zucker darauf und unter abgezirkelt scheinende Rührbewegungen mit einem großen Kochlöffel schien sich das Obst zu verwandeln. Als Kind hat mich das fasziniert. Schon der Duft hob mich in den siebten Genusshimmel. Und der größte Moment kam, wenn meine Oma mit einem Schaumlöffel den Schaum von der Marmelade abschöpfte und ihn auf einen flachen Teller gleiten ließ.

Meine Augen wurden von diesem Marmeladenschaum magisch angezogen … ich wusste, welcher Genuss auf mich wartet. Frisch gebackenes Brot und dieser Schaum. Himmlisch! Kein Kompromiss, das war absoluter Genuss. Diese Erinnerung ist noch heute frisch und lebendig. Eine meiner liebsten Erinnerungen.

Gelee, Marmelade oder was auch immer

Bevor jetzt kluge Einkochspezialisten mich korrigieren … Gelee oder Marmelade, ich weiß es nicht. Fruchtaufstrich oder nennt es wie ihr wollt. Zucker 1+1, 1+2, 1+Siebenmillionen. Fruchtmix und exotische Früchte. Alles gibt es, alles hat seine Berechtigung. Der höchste Genuss in der Einkochzeit war und ist für mich Erdbeermarmelade und Brombeermarmelade. Und Quittengelee!

Damals kam das frisch gebackene Brot vom Bäcker zwei Häuser entfernt

Das Frisch gebackene Brot … ich habe noch immer diesen würzigen Duft in Erinnerung … wurde gleich ganz früh am Morgen geholt. Der Bäcker war nur zwei Häuser entfernt und der Duft aus seiner Backstube zog gelegentlich bis zur Küche meiner Oma. Kindheitserinnerungen. Seither bin ich voll auf Genuss abonniert. Nicht nur wegen frischem Brot und frisch gekochter Marmelade. Aber auch.

Juni ist Erdbeermonat

Jedes Jahr wenn wir es zeitlich einrichten können, gehen wir aufs Feld und pflücken Erdbeeren. Dann schnell, wegen Aroma zählt jede Stunde, in die Küche, Erdbeeren waschen, putzen, klein schneiden (nicht zu fein, wir mögen es stückig) und rein in den Topf. Zucker drauf. Aufkochen. Der Duft! Grandios. Leider scheint der Zucker nicht mehr so zu sein, wie er in meiner Kindheit war. Es gibt nur noch ganz wenig Schaum. Aber meine Herzallerliebste kennt mich so gut, dass sie Erdbeermarmeladenschaum produziert und für mich abschöpft. Und da ist er wieder, der Genuss der Kindheit und der Genuss des alten Mannes. Egal! Genuss hat immer seine Berechtigung. In jedem Lebensalter. Geschlecht spielt auch keine Rolle! Genuss kennt keine Unterschiede!

Frisch gebackenes Sauerteigbrot und Erdbeermarmeladenschaum

Wer selbst Sauerteig pflegt und Brote damit backt, ist da in der ersten Startreihe. Ich war das heute Morgen. Vorbereitet hatte ich das Brot schon am Tag vorher, bevor wir aufs Feld gingen.

Ein Sauerteigbrot, das 22 bis 24 Stunden geht. Also eine lange Teigführung, ein Genussbrot, das über die lange Garezeit feine Aromen freisetzt. Aber nicht nur wegen der Aromen habe ich das aus meiner Rezeptsammlung ausgewählt … vielmehr wollte ich nach dem Aufstehen (noch schlaftrunken) einfach nur den Ofen anschalten und das darin ruhende Brot backen 😉 Ich Fuchs ich 😉

Nach einer Stunde Backzeit hatte ich das frisch gebackene Sauerteigbrot, das ganz im Zeichen von höchstem Genuss noch warm mit Erdbeermarmeladenschaum vermählt und genussvoll vertilgt wurde. Wie gesagt, bei Genuss mache ich keine Kompromisse 😉

Frisch gebackenes Sauerteigbrot und frisch gekochte Erdbeermarmelade. Ein Genuss!

Das Brotrezept

WIe bereits angekündigt, werde ich in Kürze einen Teil meiner Sauerteig-Rezepte veröffentlichen. Hier jetzt in aller Kürze vorweg das Rezept vom heute gebackenen Brot (Rezept #11):

Brühstück:
60g Sonnenblumenkerne
60g Kürbiskerne

Brotteig:
10g Roggen-Anstellgut
200g Roggen-Vollkornmehl
200g Rooggenmehl 1150
200g Dinkel-Vollkornmehl
15g Salz
550g lauwarmes Wasser

Teig mischen und direkt in eine Kastenform einformen.
Gare 22 bis 24 Stunden (je nach Temperatur)

Backen:
1 Stunde bei 180° C, ohne Vorheizen

Für heute genau das richtige Brot. Einfach, ohne Schnörkel und voll lecker! So geht Genuss.

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